1. Der Geodynamo von Larmor
bis zur Gegenwart
Die
oft zu lesende Behauptung, dass es über die Entstehung des Erdmagnetfeldes
verschiedene Theorien gäbe, erscheint zunächst plausibel. Bei genauer Betrachtung
findet man jedoch nur eine einzige Theorie, nämlich die des Geodynamos im
Erdinneren. Sie wurde erstmals 1919 von Larmor aufgestellt. Er vermutete
anfänglich, dass das solare Magnetfeld auf einen Dynamo-Effekt im Inneren der
Sonne beruhe. Elsasser und Bullard haben diese Idee 1939 auf irdische
Verhältnisse übertragen. Bis in die Gegenwart (2020) – also 101 Jahre nach
Larmor – hat sich an der Theorie eines Dynamos im Inneren der Erde vom Wesen
her nichts geändert. Jedoch wurde sie weder theoretisch noch praktisch bewiesen.
Daran ändert auch der Artikel „Der Geodynamo“ von den Geophysikern Christensen
und Tilgner (https://www.pro-physik.de/restricted-files/115761)
nichts. Diesen Artikel zitiert gegenwärtig jeder, der etwas zum
Thema Geodynamo beitragen möchte, weil er wohl die Richtigkeit der Theorie
unterstreichen soll. Aber nach wie vor beschäftigen sich nur Geophysiker mit
dem Geodynamo, keine Elektrophysiker,
obwohl es sich vorrangig um elektromagnetische Probleme handelt. Eine
Beschreibung oder Stellungnahme zum Geodynamo aus elektromagnetischer Sicht ist
einfach nicht zu finden. Dabei wäre eine solche dringend erforderlich, denn es
ist keineswegs so, dass eine Theorie oder Hypothese zur Wahrheit wird, wenn man
sie nur oft genug wiederholt. Die Gesamtsituation zum Geodynamo kann mit einer
Aussage von Christensen und Tilgner wie folgt charakterisiert werden:
Mit Experimenten und numerischen
Simulationen lassen sich manche Eigenschaften des Erdmagnetfelds mittlerweile
gut reproduzieren und Theorien über die zugrundeliegenden Mechanismen im
Erdinneren formulieren. Viele Fragen sind noch zu klären.
2. Das Erdmagnetfeld im
Allgemeinen nach der derzeitig gültigen Theorie
Das
Magnetfeld der Erde soll verschiedene Quellen haben. Das Hauptfeld entspränge
dem Erdkern. Das Außenfeld, dessen Stärke nur ein Bruchteil des Hauptfeldes
betrüge, entspränge außerhalb der festen Erde aus den vom Sonnenwind
induzierten Feldern der Ionosphäre, die sich ständig änderten. Das Anomalien-
oder Krustenfeld, dessen Stärke ebenfalls nur ein Bruchteil des Hauptfeldes
betrüge, entspränge der oberen Erdkruste (Erzlagerstätten). Hin und wieder
findet man die Beschreibung eines vierten Feldes, das Variationsfeld, welches
aus induzierenden Variationen des elektrisch leitfähigen Untergrundes entspränge.
Das
Gesamtfeld unterläge je nach Zuordnung der Quelle zeitlich unterschiedlicher
Änderungen. Es gäbe relativ geringe, aber langzeitliche Änderungen,
Säkularvariation genannt, relativ rasche, zyklische und zufällige Änderungen
sowie nahezu konstante Werte. Das beobachtete Feld entspräche zu 90 % einer
Dipolstruktur. Die restlichen 10 % zeichneten sich durch ein kompliziertes
Muster von Feldlinien aus, das sich besser mit Multipolen beschreiben ließe.
So stellt die gegenwärtige
Mainstreamwissenschaft das Geomagnetfeld dar, und die Richtigstellung von Carl Niemann:
Die
Natur äußert sich bekanntermaßen als räumliche Gesamtheit. Ein beliebiger Raum,
ein elektrisches Feld, oder eine magnetische Kraft treten nie einzeln, getrennt
oder selbständig auf, sondern immer gemeinsam. Die uns interessierende Umgebung
besteht im Wesentlichen aus der Erde und aus dem Raum darum herum. Dieser ist
angefüllt mit sich bewegenden Teilchen. Es wirken gleichzeitig magnetische und
elektrische Kräfte, die Gravitation und wahrscheinlich noch mehr Erscheinungen,
von denen wir noch nichts wissen. Insofern umgibt die Erde ein Kontinuum
verschiedener Kräfte, die an jedem Punkt im Raum eine bestimmte Richtung und
einen bestimmten Betrag aufweisen. Das gilt natürlich auch für das Magnetfeld.
Wenn nun alle möglichen Richtungen und Feldstärken gemessen werden (und sie
wurden reichlich gemessen), kann daraus ein räumliches Abbild des Gesamtfeldes
erstellt werden. Was aber nicht gemessen werden kann, ist der Anteil einer
bestimmten Quelle am Gesamtfeld, zum Beispiel der Anteil des Außenfeldes. Dass das Magnetfeld in der Hauptsache dem
Erdkern entspringen würde, ist lediglich eine willkürliche Behauptung,
bestenfalls eine Vermutung. Gleichermaßen kann man nicht den Anteil der
jeweiligen Quelle an der zeitlichen Variation des Magnetfeldes zuordnen.
Abgesehen
von der Unbestimmbarkeit der Zuordnung einzelner Quellen zu Richtung und Betrag
der Feldstärke existieren angeblich komplizierte Feldlinienmuster, die auf
Multipole schließen ließen. Laut den
elektrophysikalischen Erkenntnisse zum Magnetismus gibt es aber keine Multipole. Es existieren örtlich begrenzte
Feldstärkeüberhöhungen und Richtungsabweichungen infolge unterkrustischer
Anhäufungen von Material hoher Permeabilität (zum Beispiel Erzlagerstätten).
Sie stellen jedoch keine Pole des Gesamtfeldes dar.
3. Warum gibt es keinen
elektrischen Strom im Erdinneren?
Unter
der dünnen Kruste liegt der Mantel, dann folgen der flüssige äußere Erdkern und
im Zentrum der feste innere Kern, der hauptsächlich aus metallischem Eisen
besteht. Das ist bekannt. Aber dass unter dem Einfluss physikalischer Kräfte schraubenförmige Strömungen im
flüssigen Teil des Erdkerns entstünden, die das Hauptfeld der Erde erzeugen würden
ist durch nichts und von Keinem bewiesen. Das Strömungen flüssigen Materials
von weiter innen liegenden, heißeren Bereichen des Erdkerns zu weiter außen
liegenden, weniger heißen Bereichen in Spiralen aufsteigen und nach Abkühlung
wieder in heißere Bereiche absänken,
ist reines Wunschdenken und nur eine immer wieder wiederholte Behauptung. Die in
diesem Zusammenhang gelegentlich anzutreffende Wortwahl „Stromfluss“ stellt
eine Doppelung dar, denn das Wort „Strom“ beinhaltet definitionsgemäß bereits
das Fließen elektrischer Ladungen. Insofern geht es um das Fließen elektrischer
Ladungen im Erdkern, wenn von Stromfluss im Erdkern die Rede ist. Der Strom
ergäbe sich daraus, dass der Erdkern eine hohe elektrische Leitfähigkeit habe,
weil er aus flüssigem Eisen und Nickel bestünde (flüssig aufgrund der dort
herrschenden Temperaturen von über 3.000 °C). Diese irreführende Aussage, dass
im Erdkern Ströme fließen würden, weil er flüssig und hoch leitfähig sei,
findet man sehr oft. Wie flüssig und in welchen Bahnen das Eisen-Nickel-Gemisch
im äußeren Erdkern fließt, ob ringförmig oder geschraubt, sei dahingestellt, jedenfalls kann das Fließen von elektrisch
leitfähigem Eisen nicht mit Fließen von elektrischem Strom gleichgesetzt
werden. Schließlich hat man beim Gießen von flüssigem Eisen oder dem noch
leitfähigerem Gold in eine Form noch nie die Entstehung von elektrischem Strom
beobachtet. Entscheidend in diesem Zusammenhang ist außerdem, dass freie
Elektronen wesentlich schneller fließen als ein flüssiges Eisen-Nickel-Gemisch.
Somit ist es für elektrischen Strom unerheblich, ob er sich in einem festen
oder flüssigen leitfähigen Metall befindet. Die Elektronen fließen auf jeden
Fall fast augenblicklich, selbst wenn das Metall fest ist. Das ist auch der
Grund dafür, dass freie Elektronen, wären sie im Erdkern vorhanden, nicht in
bestimmten oder unbestimmten Bahnen flössen. Sie würden sich stattdessen sofort
und nach allen Seiten im gesamten metallischen Erdkern ausbreiten. Die mittlere
Ausbreitungsgeschwindigkeit von Strom in Metall beträgt ungefähr 150 km/s.
Selbst wenn sie nur ein Hundertstel davon betrüge, wären die Elektronen immer
noch wesentlich schneller als das flüssige Metall im Inneren der Erde jemals
fließen könnte.
Insgesamt wird damit
deutlich, dass es für elektrischen Strom im Erdkern, wenn es ihn gäbe, keinerlei
Bedeutung hat, auf welchen Bahnen das Metall fließt, denn wenn irgendwoher
elektrischer Strom in den leitfähigen Erdkern einträte, würde er sofort
kurzgeschlossen, könnte nichts bewirken und schon gar nicht ein Magnetfeld
erzeugen.
4. Ist im Erdinneren elektromagnetische
Induktion möglich?
Die
Bewegung der elektrisch leitfähigen Schmelze induziere in einem schwachen
Ausgangsmagnetfeld einen elektrischen Strom, der seinerseits ein Magnetfeld
aufbaue. Dieses führe zu einer verstärkten Induktion und erzeuge das Magnetfeld
der Erde. Ein genügend leitfähiges Medium bewege sich genügend schnell in einem
zunächst als vorhanden vorausgesetzten Magnetfeld. Die dabei induzierten
elektrischen Ströme müssten stark genug sein und die richtige Geometrie haben,
um das zur Induktion nötige Magnetfeld zu reproduzieren. Die Dynamotheorie gehe
von dem als gesichert geltenden Aufbau des Erdinneren aus, insbesondere davon,
dass eine große Menge einer elektrisch leitenden Flüssigkeit vorhanden sei.
Diese Bedingung erfülle der flüssige äußere Erdkern, der stark eisenhaltig sei.
So stellt die gegenwärtige
Mainstreamwissenschaft die Entstehung des Geomagnetfeldes dar.
Und so stellt Carl Niemann richtig:
Ungeachtet
des vorigen Abschnittes muss der elektrische Strom, dessen Existenz im Erdkern
die GD-Theoretiker behaupten, irgendwoher kommen. Angeblich induziert die sich
bewegende, elektrisch leitfähige Schmelze in einem schwachen Ausgangsmagnetfeld
einen elektrischen Strom, der seinerseits ein Magnetfeld aufbaut usw. Diese und
ähnliche Behauptungen entbehren jeglichen elektrophysikalischen Grundlagen und
können wieder nur als reines Wunschdenken charakterisiert werden, welches von
Ignoranz aller bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse gekennzeichnet ist.
Erstens handelt es sich hierbei um einen sogenannten Zirkelschluss (https://www.philoclopedia.de/2019/06/15/zirkelschluss/),
wenn die Existenz des Erdmagnetfeldes mit der Existenz eines Ausgangsfeldes
begründet wird. Und Zweitens wie sollte die Induktion funktionieren, wenn
bereits ab einer Temperatur von etwa 650 °C im Erdinneren die magnetischen
Momente nur noch diffus durcheinandergewirbelt werden und keinerlei Magnetismus
existiert? Außerdem würde sich der vom Ausgangsmagnetfeld induzierte
elektrische Strom ebenfalls sofort nach allen Richtungen ausbreiten und
kurzgeschlossen werden. Er würde nicht mehr fließen und könnte keinen weiteren
Strom induzieren. Die Behauptung, dass es im Erdkern zur Induktion oder
Selbstinduktion komme ist eine reine „Luftnummer“. Bereits seit 1831 ist dank
Faraday bekannt, wie Induktion und Selbstinduktion funktionieren.
Definitionsgemäß wird die Tatsache, dass veränderliche magnetische Felder immer
von elektrischen Feldern begleitet sind, Induktion benannt. Dabei sind
Geschwindigkeit und Stärke des magnetischen Feldes direkt proportional zum
elektrischen Feld. Wenn aber kein Ausgangsstrom vorhanden ist, weil es kein
Ausgangsmagnetfeld gab und wie auch immer induzierter Strom durch Kurzschluss
nicht fließt, kann es auch zu keinem weiteren Magnetfeld kommen, welches erneut
Ströme induziert, die das Erdmagnetfeld erzeugen würden. Bei jeglicher
Induktion muss zwangsläufig ein magnetisches Feld vorhanden sein. Aber wie
bereits begründet, denken die freien Elektronen mit ihren magnetischen Momenten
in der Hitze des Erdkernes (über 650 °C bis 5.000 °C) überhaupt nicht daran,
sich auszurichten und ihre magnetischen Momente zu bündeln.
Demzufolge ist Induktion im
Erdkern undenkbar und es muss konstatiert werden, dass es keinen Strom und
keine Entstehung von Magnetismus im Erdinneren gibt.
5. Die Fiktion des Scheibendynamos
Im
Unterschied zum technisch realisierten selbsterregten Dynamo würde es sich beim
GD um die Erzeugung von elektromagnetischer Energie durch Bewegungen in einem
einfach zusammenhängenden Gebiet homogener Leitfähigkeit handeln. Ein bekanntes
Beispiel sei der Scheibendynamo. Eine mit einer Achse verbundene Metallscheibe
rotiere mit konstanter Winkelgeschwindigkeit und würde anfänglich von einem
schwachen Magnetfeld durchsetzt. Das Magnetfeld induziere in der rotierenden
Scheibe eine Spannung, die zwischen Rand und Achse abgegriffen werden könne. Ließe
man den Strom durch eine Schleife fließen – in dem Sinne, dass das dabei
erzeugte Magnetfeld die gleiche Richtung habe wie das Anfangsmagnetfeld –, fände
Selbsterregung statt.
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© Carl Niemann: Der Scheibendynamo |
Der in einem einfach zusammenhängenden Gebiet mit
annähernd konstanter Leitfähigkeit realisierte homogene Dynamo funktioniere im
Prinzip genauso wie der eben beschriebene Scheibendynamo. Dieser würde wegen seiner
Bewegung in einem anfangs vorhandenen sehr schwachen Magnetfeld einen
Induktionsstrom erzeugen, der mittels positiver Rückkopplung das schwache
Magnetfeld verstärkte, was wiederum zu einem stärkeren Induktionsstrom führe,
der wiederum das Magnetfeld verstärke usw., bis durch einen Begrenzungseffekt
ein mehr oder weniger stabiler Zustand erreicht würde. Es würde also der für
die Bildung des Erdmagnetfeldes ursächliche Strom mithilfe des Erdmagnetfeldes
selbst erzeugt. Man spricht von einem selbsterregten Dynamo.
So stellt die gegenwärtige
Mainstreamwissenschaft die Funktion des Geodynamos als Scheibendynamo dar.
Und so stellt Carl Niemann richtig:
Es
wird behauptet, dass der in einem einfach zusammenhängenden Gebiet annähernd
konstanter Leitfähigkeit realisierte homogene Dynamo im Prinzip genauso
funktioniere wie der Scheibendynamo. Leider ist nichts Näheres über einen
angeblich realisierten homogenen Dynamo bekannt. Wahrscheinlich ist auch hier
Wunschdenken im Spiel. Bekannt ist im Gegensatz dazu, dass der von Faraday
erfundene Scheibendynamo funktioniert und wie er funktioniert. Faraday zeigte,
dass durch die Änderung der magnetischen Feldstärke ein elektrischer Strom
induziert werden konnte. Er zeigte außerdem die Erzeugung von elektrischem
Strom durch Rotation einer leitenden Scheibe in einem ruhenden Magnetfeld. In
jedem Fall benötigt Faradays Scheibendynamo ein magnetisches Feld, um Strom zu
erzeugen. Deshalb wurde für den GD vorgeschlagen, zwei Scheibendynamos so zu
koppeln, dass jeder davon den Strom für das Magnetfeld des anderen liefern
würde. Sie könnten einen sich selbst erregenden Dynamo bilden, der seine
Energie aus einer beliebigen (?) Kraft beziehe, um die Scheiben anzutreiben.
Solche beliebigen Kräfte würden als schwache magnetische Felder fast überall
existieren und durch den Dynamoprozess kontinuierlich verstärkt. Abgesehen von
der Spekulation, dass ein sich selbst erregender Dynamo funktioniere (Perpetuum
mobile),
fehlt auf jeden Fall das magnetische Feld. Auch wenn es das im Zusammenhang mit
der Begründung des Erdmagnetfeldes behauptete magnetische Anfangsfeld wirklich
gäbe, würde es aus den mehrfach genannten Gründen im Erdkern keine Chance
haben, zu wirken.
Man kann es drehen und
wenden, wie man will, im Erdinneren findet keine Erzeugung von Strom und/oder
Magnetismus statt. Insofern kann auch ein gekoppelter Scheibendynamo nur
funktionieren, wenn bereits ein Magnetfeld vorhanden ist. Fraglich bleibt,
woher dieses gekommen sein soll.
6. Die Magnetohydrodynamik
im Erdinneren
Die
Entstehung und Aufrechterhaltung des Erdmagnetfeldes sei ein bisher
unvollständig formuliertes Problem aus der Magnetohydrodynamik, obwohl
verschiedenste physikalische Wirkungsmechanismen mathematisch in Beziehung
gebracht würden. In der Magnetohydrodynamik, der Theorie strömender leitender
Medien in magnetischen Feldern, könne gezeigt werden, dass sich in solchen
Strömungen kleinste magnetische Felder, wie sie durch Instabilitäten
hervorgerufen werden, selbst verstärken würden. Durch Streckung und Verwindung
magnetischer Feldlinien in Strömungsfeldern entstünden zusätzliche elektrische
Ströme und daraus wieder neue magnetische Felder, die die ursprünglichen
verstärkten. Diese Induzierung eines magnetischen Feldes im äußeren flüssigen
Kern ließe sich nach den Regeln der Magnetohydrodynamik beschreiben. Die Gleichungen
der Magnetohydrodynamik verknüpfen hydrostatischen Druck, Massendichte,
Geschwindigkeit, magnetische Feldstärke und anderes miteinander. Man spricht
davon, dass der magnetische Fluss bzw. die Feldlinien im Medium eingefroren
wären. Die Magnetfeldlinien könne man sich ihrerseits als gespannte
Gummischnüre vorstellen, die sich wegen des hydrostatischen Drucks gegenseitig
abstoßen würden.
So stellt die gegenwärtige
Mainstreamwissenschaft die Wirkung der Hydrodynamik im Erdinneren dar und die Richtigstellung von Carl Niemann:
Es
wird behauptet, man könne mit der Magnetohydrodynamik die Induzierung eines
magnetischen Feldes im äußeren flüssigen Kern beschreiben. Es kann schon so
sein, dass die Induzierung im Erdkern dermaßen beschrieben werden kann, aber ob
sich die Realität an die Beschreibung hält, ist mehr als fraglich. Die
verschiedenen Gleichungen und Formeln der MHD enthalten mathematische Ausdrücke
für elektrischen Strom sowie magnetische Felder. Das sind aber Größen, die, wie
bereits weiter vorn beschrieben, im Erdinneren nicht vorkommen. Für technische
Anwendungen kann die MHD nützlich sein, für die Beschreibung der Ursache des
Erdmagnetfeldes nicht. Darüber hinaus lassen sich folgende fraglichen bis
falschen Darstellungen erkennen:
· Die Feldlinien fließen mit dem Strom, wodurch
der Name „eingefrorene Feldlinien“ entsteht.
· Durch Streckung und Verwindung magnetischer Feldlinien in Strömungsfelder entstehen zusätzliche elektrische Ströme und daraus wieder neue magnetische Felder, die die ursprünglichen verstärken.
· Die Magnetfeldlinien kann man sich als
gespannte Gummischnüre vorstellen, die sich wegen des hydrostatischen Drucks
gegenseitig abstoßen.
· Die Feldlinien wickeln sich um die Erdachse.
Was
damit ausgedrückt oder erklärt werden soll, versteht kein Mensch. Unter
Beachtung dessen, dass Feldlinien generell nur gedachte Linien sind, um
irgendein Feld auf dem Papier darzustellen, ist es völliger Quatsch, dass sie
mit dem Strom fließen oder einfrieren können, zumal Magnetismus immer
rechtwinklig zum Strom gerichtet ist. Und wie will man Feldlinien in
Strömungsfeldern strecken oder verwinden? Wie sollen sich auf Papier
gezeichnete Linien wie Gummischnüre spannen und sich gegenseitig abstoßen
lassen? Wie sollen sie sich um die Erdachse wickeln? Wie erkennen die geladenen
Teilchen die Feldlinien, nach denen sie sich richten würden?
Ohne
ins Detail gehen zu müssen, kann man außerdem schon aus der Definition der
Magnetohydrodynamik erkennen, dass sie für den GD nicht hilfreich sein kann,
weil: Die
MHD ist die Theorie des Verhaltens elektrisch leitender Flüssigkeiten in Anwesenheit eines Magnetfeldes.
Das
Innere des Erdkernes ist zwar, wie behauptet wird, elektrisch leitend und
flüssig, aber es fehlt auf jeden Fall das Magnetfeld, weil dieses laut MHD ja erst
entsteht.
7. Das Erdmagnetfeld im
Labor
Dass
eine rotierende, elektrisch leitende Flüssigkeit ein sich selbst
stabilisierendes Magnetfeld erzeugen kann, sollte im Forschungszentrum
Karlsruhe nachgewiesen worden sein. Flüssiges Natrium mit einer Temperatur von
130 °C wurde auf Bahnen gezwungen, die den vermuteten Bewegungen im flüssigen
Erdkern entsprechen. Tatsächlich zeigten die Messinstrumente nach kurzer Zeit
ein stabiles Magnetfeld. Damit gelang es angeblich zum ersten Mal, ein
Erdmagnetfeld im Labor zu simulieren. Die entscheidende physikalische Größe,
die bestimmt, ob in einer Strömung ein Dynamoeffekt möglich ist oder nicht, sei
die magnetische Reynolds-Zahl (https://idw-online.de/de/news17359).
Ein
Magnetfeld im Labor zu erzeugen gelang dadurch, dass flüssiges Natrium mit
einer Temperatur von 130 °C auf Bahnen gezwungen wurde, die den vermuteten
Bewegungen im flüssigen Erdkern entsprächen. Diese Laborsimulation ist
interessant, aber zu den realen Verhältnissen der Erde und ihrem Magnetfeld
besteht kaum eine solche Ähnlichkeit, dass man daraus irgendwelche Beweise
ableiten könnte. Eine hinreichende Ähnlichkeit wäre zwar angeblich mithilfe der
magnetischen Reynolds-Zahl gegeben, aber daran muss stark gezweifelt werden,
denn die Formel dafür Rm=μo x σ x υ x L ergibt bei Anwendung auf das GD-Modell
keine Ähnlichkeit, wie man leicht nachvollziehen kann. Um diese zu erzielen,
müssten die Reynolds-Zahlen der Erde und der Modellverhältnisse ähnlich sein.
In der genannten Formel bedeutet Rm die dimensionslose Zahl zur
Charakterisierung der Ähnlichkeit, μo die magnetische Feldkonstante, σ die
elektrische Leitfähigkeit, υ die Geschwindigkeit und L die charakteristische
Länge des Anwendungsfalles. Zum Zwecke der Vereinfachung kann man die Konstante
μo und die Leitfähigkeit σ zusammenfassen. Sie ergeben etwa den Wert 20. Die
Winkelgeschwindigkeit des Erdmodelles wird im Vergleich zur
Winkelgeschwindigkeit der Erde etwa tausend Mal größer sein. Die
charakteristische Größe der Modellkugel beträgt 2 m im Durchmesser, die der
Erde 12.750.000 m. Für die Erde ergibt sich somit: Rm = 20 x 0,0007 x 12.750.000
= 178.500. Für das Modell ergibt sich : Rm = 20 x 0,7 x 2 = 28. Die Ähnlichkeit
beträgt demzufolge 0,15 Tausendstel. Damit kann keine Rede von Ähnlichkeit oder
Sinnhaftigkeit einer magnetischen Reynolds-Zahl sein. Es stellt sich die Frage,
ob das Modell trotzdem den GD repräsentiert, denn außer der rein rechnerischen
Betrachtung muss man vor allem auch die natürlichen Verhältnisse mit dem Modell
vergleichen. Im Erdkern herrschen Temperaturen von 3.000 bis 5.000 °C. Die
Temperatur des flüssigen Natriums beträgt nur 130 °C. Das ist noch wesentlich
niedriger als die Grenztemperaturen des Magnetismus. Flüssiges Natrium hat auch
völlig andere Eigenschaften als flüssiges Eisen. Weiterhin weist das Magnetfeld
der Erde die Besonderheit auf, dass es großräumiger wirkt als ein künstlicher
Magnet. Während sich die relativ geringe Flussdichte des Erdmagnetismus von
beispielsweise 50 µT über Hunderte Kilometer unwesentlich ändert, wirkt ein
künstlicher Magnet mit einer Flussdichte von beispielsweise 1 bis 2 Tesla im
Zentimeterbereich. Wenn also die Modellkugel ein vergleichbares Magnetfeld
erzeugen würde, müsste dieses außerhalb der Kugel im Abstand von wenigstens 5
bis 6 m messbar sein. Aber es gibt mit einem solchen Experiment noch ein
anderes Problem, welches es von vornherein disqualifiziert. Das Problem besteht
darin, dass das Modell ständig und vollständig von einem äußeren Magnetfeld
umgeben ist, dem Erdmagnetfeld. Insofern verwundert es nicht, wenn mit einem
Modell in einem großen äußeren Magnetfeld innerhalb des Modells zusätzlicher
Magnetismus erzeugt wurde. Aussagekräftig wäre nur ein Experiment in einem
abgeschirmten, magnetfeldfreien Raum.
Insofern
muss man resümieren, dass ein solches Modell wie in Karlsruhe keinen Beweis für
die Richtigkeit des behaupteten GDs darstellt.
8. Die äußere Form des
Magnetfeldes
Das
Magnetfeld biete Schutz vor energiereicher kosmischer Strahlung und dem
Sonnenwind. Die geladenen Teilchen würden entlang der Magnetfeldlinien um die
Erde herum gelenkt. Lediglich an den Polgebieten könnten vermehrt Anteile
dieser Teilchenschauer in die Erdnähe gelangen. Dort erzeugen sie in
Wechselwirkung mit den oberen Schichten der Erdatmosphäre die Polarlichter. Die
Feldlinien würden durch den Sonnenwind auf der sonnenzugewandten Seite relativ
dicht an die Erde gedrückt und auf der sonnenabgewandten Seite in den Weltraum
hinausgezogen.
Es wird weiterhin behauptet,
dass die geladenen Teilchen entlang der Magnetfeldlinien um die Erde herum
gelenkt würden. Keiner erklärt, wie geladene Teilchen die von Menschen
erdachten Linien erkennen, die in der Natur nicht existieren. Vermutlich sind
nicht die Feldlinien gemeint, sondern das Feld selbst. Aber ungeachtet der
Beschreibung, ob Feld oder Feldlinien, stimmen die Verhältnisse so oder so
nicht. Das Magnetfeld besteht nicht materiell. Es beinhaltet keine Partikel und
damit keine Masse. Es repräsentiert lediglich eine Kraftwirkung. Deshalb kann
es auch nicht von geladenen Teilchen verschoben werden. Bekannt ist, dass die
magnetische Kraftwirkung durch alle Stoffe hindurchgeht, also auch durch den
Weltraum, ein Vakuum mit geladenen Teilchen. Daraus folgt, dass nicht die geladenen Teilchen das Magnetfeld dicht an
die Erde drücken bzw. in den Weltraum hinausziehen, sondern umgedreht. Warum
das so ist, erkennt man, wenn man die Gesetzmäßigkeit mit der sogenannten
Lorentzkraft beachtet, nach der bewegte Ladungen im Magnetfeld nicht das
Magnetfeld ablenken, sondern das Magnetfeld die Ladungen ablenkt (https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/kraft-auf-stromleiter-e-motor/grundwissen/lorentz-kraft).
Diese Erscheinung hat
zwar nichts mit dem GD zu tun, aber sie ist ein Vorgriff auf die tatsächliche
Ursache des Erdmagnetfeldes, die im folgenden Post vorgestellt wird.